Die Seychellen, sind eines der wahren Paradiese dieser Erde, die nicht nur durch eine enorme Artenvielfalt bezaubern, sondern vor allem auch durch die multikulturellen und multiethnisches Seychellois, die eine herzliche Offenheit leben.
Aufgrund der Abgeschiedenheit der Inseln und der weiten Entfernung zum Festland, entstand ein einzigartiges Ökosystem, das sich völlig unbeeinflusst entwickeln konnte und noch heute eine einmalige Flora und Fauna aufweist.
Jede einzelne Insel hat ihre individuelle Topografie und ihre ganz besonderen Eigenschaften, welche eine große Anzahl von seltenen Tieren und Pflanzen hervorbrachte.
Einzigartige Lage, Flora und Fauna
Eines der bekanntesten Beispiele ist die Coco de Mer, auch bekannt als Seychellenpalme. Ihre ungewöhnliche Doppelnussform, die dem weiblichen Becken ähnelt, weist den größten Samen der gesamten Pflanzenwelt auf. Um diese besondere Palme zu bewundern, muss man die kleineren Inseln Praslin und Curieuse besuchen, denn auf der Hauptinsel Mahé oder La Digue, findet man diese nur selten. Ebenso beheimatet sind auf den Seychellen der seltene Quallenbaum, die schwerste Landschildkröte der Welt, sowie der winzigen Seychellen-Baumfrosch.
Erste Besiedlung
Als die Franzosen diese wunderschönen Inseln entdeckten und besiedelten, waren sie so beeindruckt von der Schönheit der Wälder, das sie auf den ersten Seekarten sogar als „Ile de Abondance“ bezeichnet wurde, was bedeutet „Insel des Überflusses“.
Die heutigen Seychellen sind trotz der Veränderungen, die durch die Besiedelung im Jahre 1770 nach und nach entstanden, ein wahrlich traumhaftes Paradies. Es wurden Kokosplantagen systematisch angebaut und Kulturpflanzen eingeführt, wie zum Beispiel Zimt aus Madagaskar oder Vanille aus Zentralamerika. Beide werden jedoch nicht mehr in großen Mengen angebaut, da zum einen der Zimtanbau auf Grund des niedrigen Weltmarktpreises sich unrentabel gestaltete und die kultivierte Vanille, eine Orchideenart, durch Krankheiten zum größten Teil einging. Daher wird heute nur noch wenig Vanille exportiert.
Jedoch findet man auf einigen Granitinseln immer noch die Wilde Vanille mit ihren schönen lachsfarbigen Blüten. Ebenso kommen in den höheren Bergregionen der Seychellen kleinere Mengen der Gewürznelken vor. Die gesamte Vielfalt an tropischen Früchten, die auf den Inseln wachsen, wie Mango, Ananas, Guave, Banane, Kokosnüsse, Litschis, die Brotfrucht, Papayas, Korosol, und die Früchte des Bilimbibaumes (Gurkenbaum) finden Sie auf dem charmanten, bunten Markt in Victoria.
Einfluss der Bewirtschaftung
Die Kokospalme ist eine sehr pflegeleichte und vollständig verwertbare Pflanze, weshalb sie von großem wirtschaftlichem Interesse ist. Vom Stamm, der zur Herstellung von Möbeln genutzt wird, über die Blätter, die zu Dächern verarbeitet werden, sowie die Fasern, die als Füllmaterial von Polstern und Matratzen verwendet werden, bis hin zu den Kokosnüsse, aus deren getrockneten Fleisch Kokosöl extrahiert wird, gibt es wenig Pflanzen die so vollständig verwertet werden können. Daher ist es nicht erstaunlich das Kokosplantagen im Laufe der Zeit erhebliche Teile der Urwälder verdrängten.
Auch die Abholzung und der Export einheimischer Hölzer, wie zum Beispiel des Bois de Fer (Eisenholz), sorgten für eine nachhaltige und gravierende Veränderung der Fauna.
Glücklicher Weise erkannten die Seychellois Mitte des 20 Jahrhunderts die langfristigen Schäden, der Tier und Pflanzenwelt, die sie ihrer Insel zufügten und bemühten sich um die Aufforstung ihrer Wälder. Der Handel mit tropischen Hölzern wurde eingestellt und verschiedene Arten von Bäumen wie Bois Noir, Rosenholz und Mahagoni wurden auf den gerodeten Flächen neu angesiedelt.
Die einzigartige Tierwelt in der Luft, am Land und im Wasser
Der Artenreichtum der Tierwelt ist auf den Seychellen durch die Abgeschiedenheit einzigartig. Daher ist das wunderschöne Inselarchipel ein Paradies für Ornithologen, Forscher und Naturliebhaber jeglicher Art. Es gibt allein 13 Vogelarten und 17 Unterarten, die nur hier zu finden sind. Ein besonderes Spektakel ist zu beobachten, wenn in den Sommermonaten gigantische Kolonien von Rußseeschwalben und Feenseeschwalben auf „Bird Island“ brüten.
Nur ein einziges Säugetier war bereits vor dem Menschen auf den Seychellen beheimatet, dabei handelt es sich um den Seychellen-Flug Fuchs. Dieses pflanzenfressende Fledertier, das mit einer imposanten Flügelspannweite von bis zu 1 Meter, lautlos durch den Abendhimmel gleitet, erinnert zwar stark an Geschichten von Vampiren. Doch alles was sie verzehren sind leckere Früchte, die sie kopfüber hängend direkt von den Bäumen naschen.
Das beruhigende ist, das auf den Seychellen keinerlei giftige Tiere leben. Dafür gibt es verschieden Arten von Eidechsen, kleine, sehr scheuen Schlangen und zahlreichen flink kletternde Geckos, die in den Abendstunden an Wänden und Decken auf Fliegen lauern.
Auch die Insektenwelt ist einmalig, rund 65% von ihnen gibt es ausschließlich auf diesen wunderschönen Inseln.
Das maritime Leben ist ein wahres Eldorado für Taucher, zum Schnorcheln und für Angler. Da der Fischfang mit Schleppnetzen verboten ist, blieb die Unterwasserwelt auch in den vergangenen Jahrzehnten weitestgehend erhalten. Man kann die gesamte Palette an tropischen Fischen bewundern, von verschiedenen Arten von Knochenfischen und Knorpelfischen, Clownfische, Dreistreifen-Tigerbarsche, Trompetenfische, Dreipunkt-Kaiserfische, Anglerfische, Breitstreifen-Scheinschnapper, den Red Snapper und viele mehr.
Eine Besonderheit stellt der Schlammspringer dar, der sich gleich zwei Lebensräume zunutze macht. Sowohl im Wasser als auch am Land ist er zu finden. Dieser 5-10 cm große amphibische Fisch, lebt vorzugsweise zwischen den Mangrovenästen oder an den Granitfelsen der Küsten. Ebenso fühlen sich Rochen, Wale, Delphine, Weißspitzenhaie und Ammenhaie äußerst wohl vor den seychellischen Inseln.
Eine besondere Erwähnung verdienen jedoch die anmutigen Meeresschildkröten, deren Bestand zwar im Gegensatz zu frühen Jahren, deutlich dezimiert wurde, die aber heute unter Naturschutz stehen. Das führt dazu das jedes Jahr mehr als 1000 Weibchen auf der Insel Aldabra landen, um ihre Eier abzulegen. Dieses traumhafte Inselatoll, ist im Indischen Ozean die wichtigste Eiablagestelle.
Alle erwähnten Tiere, begegnet ihnen natürlich nicht nur an ausgewählten Stränden, sondern auch bei einer ganz normalen Schnorcheltour kommt es immer wieder zu einem Zusammentreffen mit Delphinen, Schildkröten und im Einzelfall auch mit Haien, die aber zumeist ohne größere Vorkommnisse verlaufen.
Naturschutz
Wie in jedem anderen Land, wurde eine Zeit lang auch auf den Seychellen wenig auf den Schutz der natürlichen Ressourcen geachtet. Doch schnell entwickelte sich ein ausgeprägtes Bewusstsein für diese unglaublichen Naturschätze. Fehler der Vergangenheit, wurden durch verschiedene Maßnahmen und mit großem Engagement korrigiert. Viele Bereiche der maritimen Welt stehen unter strengen Naturschutz, es wurden Nationalparks angelegt und die Inseln Aldabra, Cousin und Aride sind Vogelschutzgebiete, welche nur in Begleitung von bevollmächtigten Wissenschaftlern betreten werden dürfen. Aldabra, eines der größten Atolle der Welt und das Valleé de Mai auf der Insel Praslin, sind als UNESCO Weltnaturerbe erfasst.
Ein weiteres fabelhaftes Arrangement wurde mit einigen Privateigentümern mancher kleineren Inseln geschlossen, wo einige sehr schöne und teure Luxusresorts entstanden sind. Ein großer Teil dieser Einnahmen fließt direkt in Naturschutzprojekte.
Auch seitens der Regierung und der Medien wird viel unternommen, damit das Bewusstsein der einheimischen Bevölkerung für ihre Natur wächst. Aufklärungskampanien über die Folgen unsachgemäßer Entsorgung von Müll und Elektrogeräten, sowie das Verbot eigenmächtiger Abholzung von Palmen und Bäumen, sind nur ein kleiner Teil der Maßnahmen, die zu einer höheren Sensibilität der Bevölkerung führen.
Alles in allem sind die Seychellois auf einem sehr guten, fortschrittlichen Weg ihr wundervolles Paradies zu schützen und zu erhalten.